Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Immer mehr Basler fahren Auto

Individuell unterwegs: In Basel-Stadt ist 2012 die Zahl der registrierten Autos um rund 1,4 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Fahrzeuge mit weissem BS- Kontrollschild, also Autos, Motorräder sowie Lastwagen, hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Per Ende Dezember 2011 waren bei der Motorfahrzeugkontrolle 79'023 Fahrzeuge registriert. Ende 2012 belief sich die Zahl auf 80'178. Das entspricht einer Zunahme von rund 1,4 Prozent. Der Anstieg bewegt sich damit in etwa im Bereich des Vorjahres. Auch die Anwohnerparkkarten für Autos verzeichneten im selben Zeitraum einen Anstieg von knapp zwei Prozent. Ende 2012 waren 21'212 Personen im Besitz einer Lizenz für das Parkieren auf blauen Parkfeldern.

Dies, obwohl das Basler Volk sich im November 2010 an der Urne für eine Reduktion des Individualverkehrs ausgesprochen hat. Bis 2020 sollen in Basel zehn Prozent weniger Kilometer im PKW zurückgelegt werden, so das damalige Ziel. Eine Obergrenze bei der Anzahl Fahrzeuge hingegen wäre nicht möglich gewesen. «Das wäre mit der Verfassung nicht vereinbar», sagt Simon Kettner, Leiter der Mobilitätsstrategie im Amt für Mobilität. Zudem fahren viele Autos aus dem Umland in die Stadt. Daher würde eine Reduktion der Anzahl zugelassener Fahrzeuge alleine in der Stadt wenig Sinn machen.

Ergebnisse ungenau

Rund 35 Dauerzählstellen in der Stadt sowie auf Baselbieter und Deutschem Boden zählen die vorbeifahrenden Autos. Anhand dieser Zahl rechnet man beim Kanton eine Kilometerzahl aus. «Direkt erfassen kann man die tatsächliche Anzahl der gefahrenen Kilometer aber nicht», sagt Jasmin Fürstenberger, Stellvertretende Leiterin Kommunikation des Bau- und Verkehrsdepartements. Wirklich genau sind die Ergebnisse folglich nicht. Dennoch präsentierte das Amt für Mobilität in einer ersten Zwischenbilanz eine Abnahme von 0.8 Prozent bei den gefahrenen Kilometern zwischen Ende 2010 und Ende 2011 – obschon die Anzahl Autos damals schon gestiegen ist.

Der Kanton räumt selbst ein, dass diese Reduktion von 0.8 Prozent kein verlässlicher Wert ist. «Für das Autobahn- und Hauptstrassennetz liegt die statistische Standardabweichung deutlich unter einem Prozent. Fürs untergeordnete Strassennetz ist sie etwas grösser», sagt Fürstenberger. Das heisst, dass die Fahrzeugkilometer vor allem auf den Quartierstrassen schwierig zu messen sind und es dort bei den Ergebnissen zu höheren Abweichungen kommen kann, als auf Hauptverkehrsachsen oder der Autobahn.

Zehn Millionen für Alternativen

Bis anhin wurden zahlreiche Massnahmen beschlossen, um den individuellen motorisierten Verkehr einzudämmen und den öffentlichen Verkehr zu fördern. Dazu gehören der Beschluss des grossen Rats für das Tramnetz 2020 und der Ausbau der Regio-S-Bahn. Des Weiteren diverse Infrastrukturkorrekturen zur Förderung des Velo- und Fussverkehrs. Sie sollen den Bürger dazu bringen, neben dem öffentlichen Verkehr auch vermehrt Velo zu fahren oder zu Fuss zu gehen.

Dazu hat der Kanton im Zuge des Rahmenkredits zwei Projektleitstellen für Velo- und Fussgängermassnahmen über zehn Millionen Franken geschaffen. Die Kosten pro Jahr betragen 300'000 Franken und sind auf Ende 2014 befristet. Danach wird voraussichtlich auch der Rahmenkredit aufgebraucht sein. Ein neuer Kredit müsste bewilligt werden. Ein weiteres Mittel zur Eindämmung des Privatverkehrs ist die Park­raumbewirtschaftung. 10'000 weisse Parkplätze sollen in blaue umgewandelt und kostenpflichtig werden. «Aufgehoben werden aber keine Parkplätze», sagt Fürstenberger. Man erhofft sich von dieser Umstellung eine geringere Auslastung der Parkplätze und damit einen Rückgang des Suchverkehrs in den Quartieren.

Weitere Massnahmen geplant

Was passiert, wenn das ehrgeizige Ziel der Reduktion von zehn Prozent bis 2020 nicht erfüllt wird? «Wir werden dann weitere Massnahmen vorschlagen, mit denen das Ziel erreicht werden kann», sagt Fürstenberger.

Im Mai dieses Jahres soll nun eine Studie mit dem Titel «Stiig-um» ein erstes Mal beantworten, ob die Aktivitäten des Kantons zur Verkehrsreduktion Früchte tragen. Drei Verkehrsplaner­büros untersuchen dafür aktuell die Wirkung der verschiedenen Massnahmen auf den motorisierten Individualverkehr. Sie operieren mit einem Budget von je 40'000 Franken.