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Wo Velofahrer künftig Vortritt haben

Die Forderung wurde Anfang Jahr laut: Anwohner und linke Politiker machten sich für einen Velo-Highway in Zürich stark. Mit einer solchen Schnellstrasse für Fahrräder sollte eine direkte Verbindung zwischen dem boomenden Zürich West und dem Hauptbahnhof entstehen – mit richtungsgetrennter Fahrbahn, eigenem Trassee und durchgehendem Vortrittsrecht.

Doch aus dieser Idee wird nun definitiv nichts. «Eigentliche Velobahnen, wie man sie in Holland kennt, wird es in Zürich nicht geben», sagt Urs Walter, Velobeauftragter beim Tiefbau- und Entsorgungsdepartement der Stadt Zürich.

Veloroutennetz mit Tempo 20 Plus

Das Ganze sei vor allem ein Platzproblem, betont Walter. «Wir haben verschiedene mögliche Routen geprüft. Eine Veloschnellstrasse über den Röntgenplatz würde wohl kaum von der Bevölkerung akzeptiert werden und auch am Limmatufer ist eine solche Verbindungsachse nach Zürich West nicht möglich, da die Wege dort auch von Fussgängern genutzt werden. Es hat am Flussufer schlicht keinen Platz, um einen eigenen Veloweg abzugrenzen.»

Die Stadt will jedoch schon bald eine Alternative zur Velobahn bieten. «Wir planen Velohauptrouten auf denen Fahrradfahrende – soweit machbar – vortrittsberechtigt sind und so bis zu 20 Kilometer pro Stunde oder mehr fahren können», verspricht der Velobeauftragte. Zwischen Hauptbahnhof und Zürich West sollen daher bis in fünf Jahren entlang der Zoll- und Röntgenstrasse sowie entlang des Sihlquais in beide Richtungen «attraktive Velorouten» entstehen.

Richtplan für ein städtisches Velohauptroutennetz

Neuerungen dieser Art wird es aber nicht nur im Kreis 5 geben. Im Rahmen des sogenannten «Masterplan Velo» ist derzeit die Ausarbeitung eines Richtplans für ein Velohauptroutennetz auf dem gesamten Stadtgebiet im Gang. «Wir wollen eine gute Einbindung der Velofahrer im Alltagsverkehr ermöglichen und dabei nicht nur ein durchgehendes Routennetz erarbeiten, sondern es auch komfortabler und sicherer machen», so Walter.

Der Stadtrat hat sich generell zum Ziel gesetzt, «dem Veloverkehr Schub zu geben und seinen Anteil deutlich zu steigern», wie es Polizeivorsteher Daniel Leupi umschrieb. Bereits wurden im Rahmen des Projekts «Velo-Grid» Markierungen, Wegweiser und Veloampeln angebracht, um das Fahrradfahren sicherer zu machen. Diese Massnahmen sind erste Vorboten vom «Masterplan Velo», der Ende Sommer präsentiert werden soll.

Machbarkeitsstudie für Velotunnel beim HB

Ein wichtiges Element des neuen Routennetzes ist die Unterquerung des Zürcher Hauptbahnhofs. «Hier sind wir derzeit daran, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen», erklärt der Velobeauftragte. Auch die Routen durch die City müssen verbessert werden, weil es dort «noch immer unangenehm ist, mit dem Rad unterwegs zu sein.» Vorstellbar seien zudem Veloschnellrouten, die aus der Agglomeration an die Stadtgrenze heranführen und dort an das städtische Routennetz anschliessen. «Wir werden mit dem Kanton entsprechende Ideen diskutieren.»

Bei der Ausarbeitung dieser Massnahmen wurden gemäss Walter die Resultate verschiedener Bevölkerungsbefragungen miteinbezogen. Dabei hätten sich insbesondere zwei Wünsche punkto Veloverkehr in der Stadt Zürich herauskristallisiert: Einerseits möchten routinierten Radfahrer möglichst schnell und ohne Stopp durch die Stadt fahren können. Andererseits wünschen sich die weniger geübten Velofahrer sowie Eltern, die mit ihren Kindern unterwegs sind, möglichst getrennte Radwege und noch mehr Sicherheit. «Diesen unterschiedlichen Bedürfnissen versuchen wir gerecht zu werden», betont der Velobeauftragte.